Dienstag, 14. September 2010

"Vierstellig." oder "Über Stock und Stein"

Das Schienbein verhält sich ruhig, der Magen muckt. Aber den kann man ja versuchen zu ignorieren.

Samstag war ich auf einer Hochzeit eingeladen und nachdem ich schwer hoffe, dass das Brautpaar nur einmal heiratet und der DJ sich viel Mühe gegeben hat, die Tanzfläche zu füllen, ließ ich es ein wenig krachen. Also so Tanzbeinschwingtechnisch. :-) Kurz nach drei Uhr morgens lieferte mich das Taxi im alten Zuhause bei meinen Eltern ab (das war wesentlich kürzer) und um 10 Uhr wurde ich zum Frühstück geweckt. Etwas verplant saß ich beim Frühstück (wobei es defintiv hilft einen Größteil der Feierlichkeiten mit Wasser zu begehen) und nach einer kleinen Verdauungspause hüpfte ich in die Laufklamotten. Mittlerweile war es allerdings kurz vor zwölf. Okay, irgendjemand hätte mir mitteilen können, dass es warm - ja fast heiß - war. Auf der Suche nach dem Wald lief ich nämlich erstmal in der knalligen Sonne am Bahngleis entlang, dann an der Autobahn (also wieder umdrehen), dann über knallige Feldwege gehüpft (das ist vielleicht anstrengend). Zwischendrin rief mein Paps an, er würde jetzt auch loslaufen, ob wir uns treffen wollen. Klingt nach einem Plan, sonst gebe ich sicherlich auf. Nachdem wir uns getroffen hatten, entdeckte ich dann auch den schattigen Wald. Nur den Weg durch den Wald etwas weniger. Mein Mitläufer erklärte mit dann, dass das mal gut für den Geist ist, fernab der Wege zu laufen. Hätte ich an seiner Stelle sicher auch gesagt: mein Dad hatte 4 Kilometer hinter sich, ich mittlerweile 15 und war dank Schlafmangels fertig wie Schnitzel.

Und ich gebe es zu: nach 19,82km konnte ich nicht mehr. Und dafür hab ich auch schon mehr als 2,5 Stunden gebraucht. So ohne Weg laufen ist für ein Stadtkind ganz schön kräftezerrend. Wobei ich das Nachlaufprogramm loben muss: erst wurde mir eine kühle Apfelsaftschorle gereicht, nach der Dusche gab es Rouladen mit Reis und zur Nachspeise lecker Zwetschgen-Crumble (und ich fang jetzt mal an mehr Fotos zu machen ;-)). Top-Service.

Hätte ich früher gemerkt, dass ich Sonntag 870 Meter an den 1000km für 2010 vorbeigelaufen bin, hätte ich mich vielleicht zu einer kleinen Extrarunde bewegen lassen. ;-)

Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben: heute in unserem Laufgrüppchen wurden die 1000km geknackt. Schon irgendwie ein cooles (ein schöneres Wort fällt mir gerade nicht ein) Gefühl. Schon weiter als nach Rom gelaufen. Oder Hamburg. Oder Paris.

Nächsten Samstag steht übrigens keine Hochzeit auf dem Programm, also sollte ich sehr viel zu erzählen haben am Sonntagabend. :-)

2 Kommentare:

  1. Das liest sich einfach köstlich! Alles! :-D Aber am allerliebsten finde ich natürlich Deine 1000 Kilometer! Klar auch, weil das ebenfalls mein gesetzter Meilenstein für dieses Jahr ist, aber auch, weil es zeigt, daß Du dieses Jahr recht konstant etwas tun konntest.
    Was hast Du denn mit dem Magen? Immer noch wegen der Erkältung oder ist das was Anderes?

    Ich würde sagen: go für den Marathon! Das wird! Glaub` an Dich (sagt die Richtige)!

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  2. Also diese Cross-Läufe werden einem ja in JEDER Runner's World ans Herz gelegt, aber meins ist es nicht. Ich stolpere ja schon in der Stadt über jede Wurzel. Aber "Hut ab!" für die 1000 km. Du rockst den Marathon!

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